Adventsmail - 22. Dezember 2021

Vor den Feiertagen 
noch so viel zu tun!

In wenigen Tagen wird in aller Welt am Heiligen Abend wieder aus dem 
2. Kapitel des Lukasevangeliums gelesen. Zu Beginn heißt es da: 

„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde… 
Und jedermann ging in seine Stadt. Auch Joseph aus der Stadt Nazareth ging deshalb in seine Heimatstadt nach Bethlehem mit seiner schwangeren Frau Maria…“

Stellen wir uns das mal genauer vor:

Joseph ist ein einfacher, schweigsamer Zimmermann. Kein Wort von ihm ist in der Bibel überliefert, einzig von seinen Träumen wird berichtet. Und die haben es in sich.

Maria, seine Verlobte, ist schwanger, aber er ist nicht der Vater. Trotzdem entschei-det er sich für Frau und ungeborenes Kind und übernimmt Verantwortung für die junge Familie.

Einen Träumer kann man ihn nicht gerade nennen.

Und es geht weiter.

Das junge Paar macht sich trotz der bevorstehenden Geburt auf den Weg. Die Entfernung Nazareth – Bethlehem beträgt ca. 160 km, also Luftlinie Erlangen – Allianzarena München.

Angesetzt sind zur damaligen Zeit dafür fünf Tagesetappen. Hoffentlich schaffen sie es noch, sich vor der Entbindung in die Steuerlisten einzutragen.

Maria wird noch ein paar Sachen gepackt und Proviant vorbereitet haben, Joseph muss noch schnell einen Esel organisieren. Dann können sie sich auf den Weg machen. Von den anstrengenden Tagesetappen ist nichts überliefert, außer „mal eben schnell noch nach Bethlehem“.

Es war also damals wie heute: Vor dem Festtag noch so viel zu tun.

Dr. Andrea Abraham
Ehrenamtliche Klinikseelsorgerin