Fred ist wieder da!

Puppe Fred betet in der Kapelle des Internistischen Zentrums
Bildrechte Ev KHS UKER, Joh. Eunicke

Sie erinnern sich: „Fred zum Gebet“ – Das war die Puppe, die in der Kapelle des Internistischen Zentrum auf einem Stuhl saß, “für diejenigen, die das eine oder andere Gebet gut gebrauchen können“.
Dann war Fred weg. Ich war traurig – und wohl manche mit mir.

Als ich das letzte Mal in die Kapelle kam, traute ich meinen Augen kaum: Fred ist wieder da!

Er saß diesmal auf einem anderen Stuhl, und hatte einen Zettel neben sich: „Da bin ich wieder! Fred“. Ich las die Nachricht auf dem zweiten Zettel. Sie lautet jetzt auch ein bisschen anders:
„Hallo, ich bin Fred. Ich bin nicht verloren gegeangen. Ich gehöre hierher. Aber setz dich ruhig zu mir“.

Ich war in die Kapelle gekommen, weil ich gerade selber ein Gebet nötig hatte: Ich wollte kurz Zeit mit Gott verbringen. Ihm die Menschen mit ihren Sorgen und Nöten ans Herz legen, die mein Herz gerade so schwermachten.
Normalerweise sitze ich dafür gerne vor dem Kreuz.
Diesmal nahm ich Freds Einladung an und setzte mich zu ihm.
Und auch wenn es „nur“ eine Puppe ist: Ich fühlte mich nicht so allein in der Kapelle. Und dadurch wurde mir wieder deutlich bewusst, dass Gott jetzt auch da ist – in dieser Kapelle. In meiner Arbeit und in meinem ganzen Leben. Und auch bei allen, die hier arbeiten und leben.

Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir das immer wieder spüren: Ich bin nicht allein in dieser Welt!

“Man braucht nur eine Insel
Allein im weiten Meer.
Man braucht nur einen Menschen,
den aber braucht man sehr.”
― Mascha Kaléko

Herzliche Grüße,
Ihr Johannes Eunicke
Pfarrer, Evang. Klinikseelsorge im Internistischen Zentrum