Balsam für die Seele schenken

Haben Sie schon alle Weihnachtsgeschenke beieinander? Oder stehen Sie diesbezüglich noch ziemlich unter Druck?

Ich habe dieses Jahr mit einigen Verwandten und Freundinnen ausgemacht, dass wir uns zu Weihnachten nichts mehr schenken… dass wir aber während des Jahres, wenn uns etwas über den Weg läuft - das sich für den/die andere/s „aufdrängt“ – uns dann gerne „einfach so“ ein Geschenk machen können. Diese Lösung gefällt mir.

Andererseits mag ich das Schenken an Weihnachten auch nicht komplett aufgeben. Wenn ich etwas gefunden habe, das ich richtig toll für den anderen finde, dann macht mir das selbst die allergrößte Weihnachtsfreude – auf die mag ich nicht komplett verzichten. Und auch ich finde es immer noch schön, etwas auspacken zu dürfen …

Jetzt ist mir vor Kurzem ein besonderer Text begegnet. Beim letzten Satz dieses Textes dachte ich mir: Ja, und das ist tatsächlich eines der wichtigsten Geschenke, die wir uns gegenseitig machen können. Aber lesen Sie selbst:

Balsamworte
tropfen ganz langsam
in die wunde Seele
hüllen sie schützend ein
decken ihre Blößen
weichen harte Vernarbungen auf
schenken auch bitteren Tagen
sanften Wohlgeruch.

Balsamworte hören demütig zu
sie spinnen ein bergendes Netz
um die Verlorenheit des Seins
fangen auf, was stürzt
richten Gefallenes auf
ermächtigen zum Weitergehen
und säen neue Keime 
der Hoffnung in den Tag.

Balsamworte lassen uns
einander liebend schenken
immer wieder neu.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie in den nächsten Advents- und Weihnachtstagen immer wieder solche an Sie gerichteten Balsamworte, Balsamhaltungen und Balsamhandlungen erleben. Oder: wahrnehmen, entdecken, spüren, heraushören, sich dafür „sensibilisieren“.
Und bestimmt geht auch „einiger Balsam“ von Ihnen aus!

In diesem Sinne halte ich ganz viel davon, dass wir freigebig Hin und Her Schenken. 

Herzliche Adventsgrüße von Ihrer Klinikpfarrerin
Regina Korn-Clicqué
Evang. Klinikseelsorge Frauenklinik

Weihnachten buchstabieren
 

In einer Zeit voller dunkler Wolken von Unfrieden, Krieg und Klimakatastrophe am Horizont frage ich manchmal, was der Glaube an die Geburt eines Kindes, die angeblich die Liebe Gottes Wirklichkeit werden lässt, noch bedeuten kann. Ich suche in bekannten und unbekannten Texten. Dieser ist einer, der mir hilft eine Antwort nachzubuchstabieren.

Es ist geboren Christus, der Herr

Jedes Mal, wenn zwei Menschen einander verzeihen, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn ihr Verständnis zeigt für eure Kinder, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn ihr einem Menschen helft, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn jemand beschließt, ehrlich zu leben, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn ein Kind geboren wird, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn ihr einander anseht, mit den Augen des Herzens, 
mit einem Lächeln auf den Lippen, ist Weihnachten.

Denn es ist geboren die Liebe.
Denn es ist geboren der Friede.
Denn es ist geboren die Gerechtigkeit.
Denn es ist geboren die Hoffnung.
Denn es ist geboren die Freude.
Denn es ist geboren Christus der Herr.
(Aus Brasilien)

Mit allen guten Wünschen für eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit, 

Ihre Pfarrerin Annette Lechner-Schmidt
Evang. Klinikseelsorge Palliativ/Strahlenklinik/Med2 
 

Mehr als drei!
 

Aller guten Dinge sind drei? Bei uns, in der Erlanger Klinikseelsorge, sind es heuer mindestens fünf! Das sind fünf Frauen, die ihre Ausbildung als ehrenamtliche Klinikseelsorgerinnen abgeschlossen haben. Über zwei Jahre lang haben sie in einem Kurs gelernt und geübt – Corona hatte das so mühsam gemacht, weil immer wieder monatelange Unterbrechungen nötig waren. 

Vier von ihnen besuchen Patient*innen auf verschiedenen Stationen der Uniklinik. Sie hören zu, spenden Trost, geben den Patient*innen eine gute Gelegenheit, mal über das zu sprechen, was sie wirklich bewegt, was sie fürchten, was sie hoffen. Und die fünfte hat sich entschieden, lieber in einem Altenheim in ihrer Wohnortnähe solche Besuche zu machen.

Ich freu‘ mich sehr darüber, weil das für die Patient*innen bzw. alten Menschen so gut ist und meinen neuen ehrenamtlichen Kolleginnen große Freude macht. Und wenn ich mich dann umschaue, wie viele tausend Menschen hier arbeiten, um Kranken zu helfen, in so vielen unterschiedlichen Berufen – dann wird mir erst recht warm um’s Herz.

Advent bedeutet ja „er/sie/es kommt“. Klar, Christ*innen meinen damit „Gott kommt“. Und ich lade Sie ein, ob Sie meiner Deutung folgen mögen: Mit den fünf Seelsorgerinnen, den tausenden Medizin-Studierenden, den Auszubildenden und Schüler*innen im Gesundheitssektor verwirklicht sich etwas von Gottes Willen, dass es den Menschen gut gehen soll. Und nicht nur nebenbei gesagt: Ich glaube das auch von Ihnen und Ihrer Arbeit hier an der Klinik. 

Pfr. Frank Nie
Evang. Klinikseelsorge CHZ/IOI

Tür
Bildrechte Pfr. Joachim Lindner

"Macht weit die Pforten..."
 

„Macht weit die Pforten …“
so heißt es in einem Lied zum Advent.

Welche Pforte kann/soll sich für mich
an diesem Weihnachtsfest öffnen - „weiten“?

Will ich, dass sich die Pforten für mich öffnen – „weiten“?

Werde ich anklopfen, damit Pforten sich öffnen – „weiten“?

Was erwarte ich zu sehen, wenn sie sich für mich öffnen - „weiten“?

Und nicht zuletzt: werde ich dann hineingehen?

Pfr. Joachim Lindner
Kath. Klinikseelsorge
 

Husarenkrapferln, meine Lieblingsplätzchen
 

Liebe Leserinnen und Leser,

ich möchte gerne mit Ihnen das Rezept für meine Lieblings-Plätzchen teilen. Es sind die „Husaren-Krapferln“. Bei uns in der Familie firmieren sie jedoch unter dem Namen „Augen“. Und ich muss Ihnen etwas gestehen: Es ist nicht mein eigenes Rezept, sondern das meiner lieben Ehefrau. 

Zutaten:

Für den Teig:

•    200 g Butter
•    300 g Mehl
•    100 g Zucker
•    2 Eigelb
•    1 Vanilleschote oder ein Päckchen Vanillezucker
•    1 Prise Salz
•    80 g geriebene Haselnüsse oder Mandeln
------------------------------------------------------------------------
•    Zum Bestäuben: Eine halbe Tasse Puderzucker
•    Für die Füllung: 150 g Johannisbeermarmelade
oder eine andere Marmelade


Die Zutaten für den Teig mit den Händen (oder der Küchenmaschine) zu einem Teig kneten. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und für ungefähr 30 - 40 Minuten in den Kühlschrank geben. In der Zwischenzeit den Backofen auf 200 Grad Umluft vorheizen (oder auch erst später damit beginnen, je nachdem wie schnell das Gerät aufheizen kann). 

Eine bemehlte Arbeitsfläche vorbereiten und nach den o.g. genannten 30 bis 40 Minuten den Teig auf dem Kühlschrank holen und von der Frischhaltefolie befreien. 
Diesen dann mit einer Nudelrolle zu einer Rolle mit einem Durchmesser von ca. 3 cm formen. Aus der Teigrolle Stücke von der Größe einer großen Murmel abschneiden und zu einer Kugel kneten. Mit einem Kochlöffelstiel vorsichtig Mulden auf die Oberseite der Kugeln drücken, dann die Rohlinge auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
Das Ganze dann für 15 Minuten auf der mittleren Schiene in den vorgeheizten Backofen geben. Während der Backzeit darauf achtgeben, dass die Plätzchen nicht dunkelbraun werden.
Währenddessen die Johannisbeermarmelade unter fleißigem Rühren in einem passenden Topf leicht erwärmen.
Das heiße Backblech mit den Plätzchen aus dem Ofen holen und die Marmelade in die Mulden füllen. Dazu eignet sich z.B. ein Espresso-Löffelchen hervorragend. 
Anschließend den Puderzucker durch ein Sieb auf die Plätzchen stäuben.
Dann abkühlen lassen. 

Nun selbst genießen, teilen oder auch verschenken.

Möge es Ihnen mindestens genauso schmecken wie mir auch! 

Mit einem lieben Gruß aus der Küche

Andreas Mauser
Kath. Seelsorge

Weihnachtstfest - Fest des Friedens!
 

Ständig wird in den Medien über Krieg und Frieden geredet, wobei man gefühlt davon ausgeht, dass es die anderen sind, die Unfrieden säen. Und heuer feiern wir Weihnachten, während Christen einander bekriegen. Können wir da etwa etwas zum Frieden beitragen? Nein - und dennoch ja!

Das Evangelium hat nicht versprochen, dass es nie wieder Kriege auf Erden gibt. Warum singen wir dann „Frieden auf Erden, den Menschen ein Wohlbehagen“? Und welcher Frieden ist – zu Weihnachten mit dem Baby Jesus symbolisiert – gemeint? Das ist ganz einfach: Der Friede in unserem eigenen Herzen! Wer sich selber ehrlich anschaut, weiß, dass auch er da Luft nach oben hat. Was gibt es da für Sie und für mich zu tun?

 

1.    Schauen, mit wem oder was ich in Unfrieden lebe, wen ich meide, wem ich misstraue, wem ich keine Chance mehr gebe, mich zu lieben. Fragen Sie sich dann: ‚Was würde Jesus mir raten?‘ Und das dann natürlich tun. Sogar wenn es schwerfällt.

2.    Das Gegenteil von Frieden ist Krieg. Krieg und kriegen, es geht immer darum, etwas haben zu wollen, ob es mir/dem Staat zusteht oder auch nicht. Könnte ich zum Beispiel den hohen Baum vom Nachbarn nicht einfach akzeptieren statt mich deshalb zu verfeinden? 

3.    Ich kenne niemanden, dem es gefällt, verurteilt zu werden. Wieso mache ich es dann? Könnte ich es mal ausprobieren, in die Haut des von mir Verurteilten zu schlüpfen und mit seinen Augen die Angelegenheit betrachten? Dann käme mehr Verständnis, nicht wahr?

Ich weiß, es ist heutzutage nicht mehr aktuell, sich mit Jesu Lehren zu beschäftigen. Aber seine Worte wie z.B. „Werdet wie die Kinder“, „Verurteilt einander nicht“, „Vergebt einander immer wieder“ sind immer noch eine enorme Herausforderung, weil unser Herz mit dem Friedlich-sein große Mühe hat. Aber wenn wir sie aufrichtig mal eine Weile befolgen, fangen wir an zu ahnen, wie wirkmächtig und gar nicht kitschig die Frohe Botschaft Jesu eigentlich ist. Sie ist DER Königsweg zum Frieden, mit unseren Nächsten und mit uns selbst und auch zwischen den Staaten. Wenn das kein Grund ist, Weihnachten zu feiern!

Stans Möhringer
Ehrenamtliche Klinikseelsorgerin CHZ/MKG
 

Des Rätsels Lösung
 

Erinnern Sie sich an das Rätsel von gestern?

Hier ist die Auflösung:

1. Oh Tannenbaum
2. Leise rieselt der Schnee
3. Rocking around the Christmas tree
4. Schneeflöckchen weiß-Röckchen
5. Jingle Bells Rock
6. Driving home for Christmas
7. Stille Nacht
8. Last Christmas I gave you my heart
9. Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen
10. Süßer die Glocken nie klingen

Kleiner Wink mit dem Zaunpfahl:
Mit den großen und kleinen Rätseln in unserem Leben ist es wie mit dem Adventsrätsel. Man kann nicht immer sofort alles allein lösen, aber es hilft, andere zu fragen und mit etwas Geduld darauf zu vertrauen, dass es eine Lösung gibt.

Herzliche Grüße

Ihre Kathrin Eunicke
Evang. Klinikseelsorge am Kopfklinikum

Adventsfreuden und ein Rätsel
 

Advent in der Klinik.
Draußen ist es dunkel, wenn ich morgens ankomme. Und draußen ist es wieder dunkel, wenn ich mich auf den Heimweg mache. Dazwischen liegt allerdings zum Glück viel Schönes: Unsere Nikolausverteilaktion hier in der Kopfklinik, die geschmückten Weihnachtsbäume auf den Stationen, das leckere Sondermenü in der Palmeria und vieles mehr.

Etwas, das mich auch immer freut, sind die Adventsfeiern auf einigen psychiatrischen Stationen. Auf den von den Ergotherapeutinnen und dem Stationspersonal liebevoll vorbereiteten und von meinem katholischen Kollegen Andreas Mauser und mir mitgestalteten Feiern geht es mitunter recht lustig zu. Das liegt neben leckeren Plätzchen und vielem mehr auch an den witzigen und gar nicht so einfachen Rätseln.
Die Patientinnen und Patienten müssen oft ganz schön nachdenken. Auch ich bekomme lange nicht alles heraus. Eine kleine Rätsel-Kostprobe möchte ich Ihnen gerne weitergeben.

Können Sie herausfinden, welche Weihnachtslieder sich hinter den Emojis verbergen? Die Auflösung erfahren sie morgen.

Viel Spaß beim Rätseln und herzliche Grüße

Ihre Pfarrerin Kathrin Eunicke
Evang. Klinikseelsorge am Kopfklinikum
 

v.l: Nagengast, Raithel, Löder-Sparn, Nie
Bildrechte Ev KHS Erlangen, F. Nie

Am Nikolaustag, 6.12.2022, sind drei ehrenamtliche Klinikseelsorgerinnen mit Gebet und Segen in ihr Ehrenamt eingeführt worden, im Bild von links: Silvia Nagengast, Ulrike Raithel und Karin Löder-Sparn. Ihre Ausbildung hatte sich Corona "sei Dank" von einer geplanten Kursdauer von sechs Monaten auf über zwei Jahre gestreckt, immer wieder unterbrochen durch Zugangsverbote in den verschiedenen Kliniken. Thema des Gottesdienstes von Pfr. Frank Nie, der für die Ehrenamtlichenarbeit der Klinikseelsorge verantwortlich ist, waren Seelsorge als Brot des Lebens im Zusammenklang mit der Legende vom Kornwunder des heiligen Nikolaus. Allen dreien - und zwei weiteren Ehrenamtlichen, die an diesem Abend verhindert waren - wünschen wir Gottes Segen für ihre Aufgaben und danken ihnen herzlich, dass sie Zeit und Energie für die Seelsorge aufbringen. Zu Gast waren wir im wunderschönen Stockflethhaus der evang.-luth. Kirchengemeinde Baiersdorf in Langensendelbach - herzlichen Dank, dass wir die Räume kostenlos nutzen durften.

Andreas Mauser und Kathrin Eunicke
Bildrechte Ev KHS, Frank Nie

Mit einer groß angelegten Verteilaktion für alle Mitarbeiter*innen der Kopfkliniken bedrohen zwei maskierte Kostümierte in der Nikolauswoche die schlanke Linie: Kathrin Eunicke und Andreas Mauser, die beiden Klinikseelsorger der Kopfkliniken, ziehen als Nikolaus und Adventsengel durch die Zimmer und Gänge der Kopfklinik und verteilen Schokoladennikoläuse. Für die Mitarbeiter*innen aller Berufsgruppen verbinden sie es mit einem "Vergelt's Gott!" für alle Arbeit zu Gunsten kranker Menschen und ihrer Angehörigen. Eine ganze Woche lang sind die beiden unterwegs, bis sie auch den letzten der 1.800 Schokoladennikoläuse verteilt haben.