Aschermittwoch, 15. Februar 2024

Aschermittwoch 2024
Bildrechte Frank Nie

Neulich, ein peinlicher Blackout in Sachen Email.
Wir Klinikseelsorger*innen müssen mindestens zwei Postfächer in zwei verschiedenen Programmen im Blick haben. Die von der Uniklinik, dazu eine zweite für die kirchlichen Mails. Da sag‘ mal ein paar Wochen später, was genau wo ankam, wenn eine Mail sowohl Klinik als auch Kirche betrifft.

Sie merken: Ich verteidige mich schon bevor Sie überhaupt wissen, worum es geht.
Also raus damit. Ich habe eine Email übersehen und nach zwei Wochen Warten auf etwas Bestimmtes erst mit der Suchfunktion in beiden Postfächern geguckt, nichts entdeckt, und dann freundlich angefragt, wo denn die Dinge bleiben.
Da wäre ja auch eine Frist zu beachten…
Tja, und es stellt sich heraus:
Es war alles schon da. Ich war nicht aufmerksam genug gewesen.
Asche auf mein Haupt!

Mir ist so etwas peinlich. Es lässt sich dann aber nicht mehr ändern. Und es gibt schlimmeres. Also: Asche auf mein Haupt, eine Entschuldigung für die Nachfrage an den Partner, und in nächster Zeit wird mir das nicht mehr passieren. Bis ich mich im Gehetze der Mails und Termine dann doch wieder mal auf der Überholspur vertue.
Was bin ich froh, beim Nachfragen freundlich gewesen zu sein.
Geschrieben hatte ich: „…falls ich etwas übersehen habe bitte ich um Entschuldigung.“

In den Fastenbildern ist ja Nächstenliebe ein Grundthema.
Schön, wenn ich das hinkriege, freundlich bleibe, anderen etwas Gutes und mir auch Fehler zutraue und nicht automatisch davon ausgehe, dass wir alle immer perfekt sind.
Und nein, das gelingt mir nicht immer.
Aber wenn, dann sorgt es dafür, dass eben ein kleines bisschen Asche aufs Haupt reicht und ich nicht gleich im Erdboden versinken muss.

Pfr. Frank Nie
Evangelische Klinikseelsorge Uniklinik Chirurgie

frank.nie@elkb.de.