Adventsmail - 9. Dezember 2022

Weihnachtstfest - Fest des Friedens!
 

Ständig wird in den Medien über Krieg und Frieden geredet, wobei man gefühlt davon ausgeht, dass es die anderen sind, die Unfrieden säen. Und heuer feiern wir Weihnachten, während Christen einander bekriegen. Können wir da etwa etwas zum Frieden beitragen? Nein - und dennoch ja!

Das Evangelium hat nicht versprochen, dass es nie wieder Kriege auf Erden gibt. Warum singen wir dann „Frieden auf Erden, den Menschen ein Wohlbehagen“? Und welcher Frieden ist – zu Weihnachten mit dem Baby Jesus symbolisiert – gemeint? Das ist ganz einfach: Der Friede in unserem eigenen Herzen! Wer sich selber ehrlich anschaut, weiß, dass auch er da Luft nach oben hat. Was gibt es da für Sie und für mich zu tun?

 

1.    Schauen, mit wem oder was ich in Unfrieden lebe, wen ich meide, wem ich misstraue, wem ich keine Chance mehr gebe, mich zu lieben. Fragen Sie sich dann: ‚Was würde Jesus mir raten?‘ Und das dann natürlich tun. Sogar wenn es schwerfällt.

2.    Das Gegenteil von Frieden ist Krieg. Krieg und kriegen, es geht immer darum, etwas haben zu wollen, ob es mir/dem Staat zusteht oder auch nicht. Könnte ich zum Beispiel den hohen Baum vom Nachbarn nicht einfach akzeptieren statt mich deshalb zu verfeinden? 

3.    Ich kenne niemanden, dem es gefällt, verurteilt zu werden. Wieso mache ich es dann? Könnte ich es mal ausprobieren, in die Haut des von mir Verurteilten zu schlüpfen und mit seinen Augen die Angelegenheit betrachten? Dann käme mehr Verständnis, nicht wahr?

Ich weiß, es ist heutzutage nicht mehr aktuell, sich mit Jesu Lehren zu beschäftigen. Aber seine Worte wie z.B. „Werdet wie die Kinder“, „Verurteilt einander nicht“, „Vergebt einander immer wieder“ sind immer noch eine enorme Herausforderung, weil unser Herz mit dem Friedlich-sein große Mühe hat. Aber wenn wir sie aufrichtig mal eine Weile befolgen, fangen wir an zu ahnen, wie wirkmächtig und gar nicht kitschig die Frohe Botschaft Jesu eigentlich ist. Sie ist DER Königsweg zum Frieden, mit unseren Nächsten und mit uns selbst und auch zwischen den Staaten. Wenn das kein Grund ist, Weihnachten zu feiern!

Stans Möhringer
Ehrenamtliche Klinikseelsorgerin CHZ/MKG