Willkommen

Herzlich willkommen bei der Evangelischen Klinikseelsorge im Dekanatsbezirk Erlangen

Evangelische Klinikseelsorge ist ...

  • kirchlicher Dienst im Krankenhaus
  • Angebot der Kirche für PatientInnen, Angehörige und Krankenhauspersonal
  • Begleitung für Menschen in Krisen- und Grenzsituationen mit unserem eigenen Glaubens- und Lebenshintergrund

 

Regenbogenfisch
Bildrechte Kathrin Kaffenberger

Sich ein Herz fassen gegen Streit

Kennen Sie die Abenteuer des Regenbogenfisches? In einem dieser anschaulichen Kinderbücher stiftet der kleine Fisch, der mit seinem Schwarm im Ozean unterwegs ist, Frieden. Das ist gar nicht so einfach, denn die Situation scheint zunächst sehr verfahren.
Folgendes wird erzählt:
Ein Wal hielt sich gern in der Nähe des Schwarms auf und beobachtete fasziniert ihre glitzernden Schuppen. Die Fische jedoch fühlten sich nach einer Weile von ihm bedroht; sie befürchteten auch, dass bald die Nahrung nicht mehr für alle reichen würde, weil er so groß war. Und so wurde die Stimmung im Ozean schlechter, der Wal war schließlich enttäuscht und wütend, weil er spürte, dass diese sich gegen ihn richtete.
Nachdem er deswegen mit seiner riesigen Flosse alles durcheinandergewirbelt hatte, waren die kleinen Fische verängstigt und die kleinen Wassertiere, die zuvor als Nahrung für alle gereicht hatten, verschwunden.
In dieser Situation fasst sich der Regenbogenfisch ein Herz und schwimmt zum Wal, und die beiden reden miteinander. „Unser Streit bringt niemandem etwas“ ist das Resumee, und sie lachen sogar über ihren unsinnigen Streit, der gar nicht erst entstanden wäre, wenn sie gleich miteinander gesprochen hätten. Dann machen sich alle gemeinsam auf die Suche nach nahrungsreichen Gewässern.
Mir gefällt das Kinderbuch, weil so anschaulich dargestellt wird, wie schnell es zu Missverständnissen kommen kann – natürlich nicht nur im Tierreich.
Und wie einfach es eigentlich ist, sich ein Herz zu fassen und aufeinander zuzugehen! Manchmal kann man dann sogar zusammen lachen, gemeinsam nach Lösungen suchen… - und sich verzeihen.
Dies nehme ich mir für die diesjährige Fastenzeit vor! Dabei begleitet mich ein biblischer Vers:
Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht,
sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit!   
 (Neues Testament, 2.Timotheusbrief, Kapitel 1, Vers 7)
 
Pfarrerin Kathrin Kaffenberger
Evangelische Klinikseelsorge, Kinderklinik und SAPPV

 

Gerne geben wir hier eine Einladung der CHRISTEN FÜR DEN FRIEDEN ERLANGEN weiter.

In wenigen Tagen ist der 2. Jahrestag der Invasion der russischen Armee in die Ukraine. Die Erlanger Christen für den Frieden möchten sich auch weiterhin nicht mit diesem Krieg abfinden. Deshalb gibt es zwei wichtige Termine: am Freitag, 23.2. eine Veranstaltung über „Hoffnungszeichen“, am Samstag, 24.2. eine Demonstration ab dem Erlanger Schlossplatz ab 10.30 Uhr und eine Kundgebung auf dem Besiktasplatz ab 11 Uhr.

Diensthandy
Bildrechte Kathrin Eunicke

Mein Diensthandy


Eigentlich mag ich Handys sehr gerne.
Nur zu meinem Diensthandy habe ich ein gespaltenes Verhältnis:

Klingelt es tagsüber, kann es alles Mögliche sein.
Klingelt es nachts oder am Wochenende: Krise!

Manchmal rede ich mit ihm und bitte es, schön ruhig zu bleiben.

Aber wenn es klingelt, dann mache ich mich auf,
fahre dorthin, wo man mich braucht.
Sehe, wie ich helfen kann.
Gott ist an meiner Seite. Das tröstet.
Gott ist bei den Menschen, die mich brauchen. Das beruhigt.

Und dann ist mein Dienst vorbei. Ich mache mein Diensthandy aus.
Schicke es „schlafen“.
Jetzt sind die Kolleg*innen dran.
Ich weiß, sie machen einen guten Job.
Und ich verabschiede mich in die Erholung.

Wenn ich Krisen in den Nachrichten höre, fühle ich mich hilflos.
Dann bleibe ich am Sofa sitzen und kann nur hoffen, dass andere sich aufmachen.
Dass bei denen das Handy klingelt und sie zu Hilfe eilen.
Ich bin so dankbar für die Menschen, die das tun!

Pfarrerin Kathrin Eunicke
Evangelische Klinikseelsorge Kopfklinik
kathrin.eunicke@elkb.de

 

 

 

1. Fastensonntag
Bildrechte Johannes Eunicke

„Nanu, was sitzt denn da auf dem Stuhl?“ – das war mein erster Gedanke, als ich morgens unsere schöne Kapelle im Internistischen Zentrum (INZ) betrat: Eine Puppe!?! Wer die wohl hier vergessen hat?

Als ich näher komme, kann ich den Zettel lesen, der dabei liegt:
„Hallo, ich bin Fred! Ich bin nicht verloren gegangen. Ich sitze hier nur für diejenigen,
die nicht selbst zur Andacht kommen können,
aber das ein oder andere Gebet gut gebrauchen können“.

Toll, denke ich mir.
So ein Gebet könnte ich manchmal auch gut gebrauchen.
In Zeiten, in denen mir das Herz schwer wird.
Immer wieder komme ich in die Kapelle und bringe Gott im Gebet die Menschen, die ich gerade besucht habe. Und andere, die mir am Herzen liegen. Ich bringe vor ihn auch den Unfrieden, der in der Welt herrscht, in den Kriegs- und Notgebieten, und auch hier bei uns. Ich bringe ihm meine Ungewissheit, mein Gefühl der Ohnmacht und manchmal auch der Wut.

Die Kapelle tut mir gut; die gesammelten Gebetsbriefe in den Nischen des Altars.
Die Gebetssteine, aus früheren Gebetsbriefen geformt. Und die Kerzen, die für weitere Gebete brennen. Die Kapelle ist voll von Gesprächen mit Gott.

Und: Fred ist auch immer da!
„Fred zum Gebet“, so heißt er inzwischen bei mir.
Ich hatte ja gedacht, dass er gar nicht lange in der Kapelle bleiben wird, sondern verschwindet wie so manches anderes, was mal hier war.
Aber: Fred sitzt da, schon seit langem. Mal auf diesem Stuhl, mal auf einem anderen.
Aber immer mit „seinem“ Zettel dazu.

Fred macht mir Mut:
Es gibt viele Menschen, die beten. Die ihre Freude und ihre Not,
ihre Ratlosigkeit und ihre Hoffnung, ihre Gesundheit und ihre Krankheit,
ja auch Leben und Tod zu Gott bringen.

Und so setze ich mich in seine Nähe – und bete.
Ich bete für unsere Zeit, in der so viel Wut und Hass herrscht, die oft aus Angst geboren sind. Ich bete für die Menschen, deren Herz so viel ertragen muss.
Ich bete für mich und für alle, die mir besonders am Herzen liegen.

Und ich spüre:
Beten hat Kraft – und Beten gibt Kraft. Das was mich beschwert, kann ich abgeben. Danach ist mein Herz wieder etwas leichter, mein Blick ist freier.
Ich kann – zumindest für kurze Zeit – das loslassen, was mich festhält und ich habe die Hände frei, um wieder zu handeln.
Gebete können Mauern überwinden. Die Friedensgebete in der DDR haben das gezeigt. Auch Mauern zwischen Menschen.

Meine Rat- und Mutlosigkeit kann ich Gott sagen. Meine Schwäche und meinen Zweifel. Sogar meinen Hass darf ich zu Gott bringen. Er kann ihn wandeln in etwas, das nicht trennt, sondern verbindet, in etwas, das Kraft gibt zum Handeln.

Und bei all dem: Fred zum Gebet ist da.
Er erinnert mich daran. Auch wenn die Kapelle außer mir leer ist: Ich bin nicht allein.
Fred verbindet mich gleichsam mit allen, die beten.

Wenn Sie mögen: Kommen Sie Fred zum Gebet doch mal besuchen.
Die Kapelle im INZ ist immer offen!

Herzliche Grüße,
Ihr
Pfarrer Johannes Eunicke
Evang. Klinikseelsorger im Internistischen Zentrum
johannes.eunicke@elkb.de

Aschermittwoch 2024
Bildrechte Frank Nie

Neulich, ein peinlicher Blackout in Sachen Email.
Wir Klinikseelsorger*innen müssen mindestens zwei Postfächer in zwei verschiedenen Programmen im Blick haben. Die von der Uniklinik, dazu eine zweite für die kirchlichen Mails. Da sag‘ mal ein paar Wochen später, was genau wo ankam, wenn eine Mail sowohl Klinik als auch Kirche betrifft.

Sie merken: Ich verteidige mich schon bevor Sie überhaupt wissen, worum es geht.
Also raus damit. Ich habe eine Email übersehen und nach zwei Wochen Warten auf etwas Bestimmtes erst mit der Suchfunktion in beiden Postfächern geguckt, nichts entdeckt, und dann freundlich angefragt, wo denn die Dinge bleiben.
Da wäre ja auch eine Frist zu beachten…
Tja, und es stellt sich heraus:
Es war alles schon da. Ich war nicht aufmerksam genug gewesen.
Asche auf mein Haupt!

Mir ist so etwas peinlich. Es lässt sich dann aber nicht mehr ändern. Und es gibt schlimmeres. Also: Asche auf mein Haupt, eine Entschuldigung für die Nachfrage an den Partner, und in nächster Zeit wird mir das nicht mehr passieren. Bis ich mich im Gehetze der Mails und Termine dann doch wieder mal auf der Überholspur vertue.
Was bin ich froh, beim Nachfragen freundlich gewesen zu sein.
Geschrieben hatte ich: „…falls ich etwas übersehen habe bitte ich um Entschuldigung.“

In den Fastenbildern ist ja Nächstenliebe ein Grundthema.
Schön, wenn ich das hinkriege, freundlich bleibe, anderen etwas Gutes und mir auch Fehler zutraue und nicht automatisch davon ausgehe, dass wir alle immer perfekt sind.
Und nein, das gelingt mir nicht immer.
Aber wenn, dann sorgt es dafür, dass eben ein kleines bisschen Asche aufs Haupt reicht und ich nicht gleich im Erdboden versinken muss.

Pfr. Frank Nie
Evangelische Klinikseelsorge Uniklinik Chirurgie

frank.nie@elkb.de.

Fastenzeit 2024
Bildrechte Pixabay

„Die zunehmende Kälte in unserer Gesellschaft macht mir Sorge, diese Rücksichtslosigkeit“. Sagte schon vor einem Vierteljahrhundert, Ende der 90er Jahre, der frühere evangelische Landesbischof Hermann von Loewenich (1931 - 2008).
Wie es der scharfe Beobachter wohl heute formulieren würde?
Rücksichtlosigkeit, Eigennutz? Ja, sicher. Aber Kälte?
Eher wohl Hitze, Überhitzung! Aggressive Demonstrationsformen, rücksichtslose, teils rassistische Rhetorik sogar in Parlamenten; Prügeleien wegen Parkplätzen, Polizeischutz für Synagogen. Wir hören politische Parolen statt Problemlösungen zum Stimmenfang; man will einander nicht mehr verstehen, sondern lieber gleich die eigenen Interessen durchsetzen. Die Spitze der Gewalt, Krieg, gab es auch damals schon in unserer Nachbarschaft: die Jugoslawienkriege seit 1991.
Wohin bewegen wir uns? Für uns Seelsorger*innen ist klar: Es soll bitte mit Gottes Hilfe Richtung Nächstenliebe gehen. Was im Alltag gar nicht soooo leicht ist, wie es das Foto suggeriert. Deshalb zeigen wir Ihnen in der Fastenzeit 2024 jede Woche ein Bild mit einer Anregung – inhaltlich breit gestreut zum Thema Nächstenliebe und Gewaltverzicht.

Machen Sie mit? Wir versuchen es miteinander in Richtung Nächstenliebe.

Pfarrer Frank Nie,
Evangelische Klinikseelsorge
frank.nie@elkb.de

Monitor mit zwei Email-Accounts
Bildrechte Frank Nie

Neulich, ein peinlicher Blackout in Sachen Email.
Wir Klinikseelsorger*innen müssen mindestens zwei Postfächer in zwei verschiedenen Programmen im Blick haben. Die von der Uniklinik, dazu eine zweite für die kirchlichen Mails. Da sag‘ mal ein paar Wochen später, was genau wo ankam, wenn eine Mail sowohl Klinik als auch Kirche betrifft.

Hass und Liebe, zwei Wege
Bildrechte Pixabay

„Die zunehmende Kälte in unserer Gesellschaft macht mir Sorge, diese Rücksichtslosigkeit“. Sagte schon vor einem Vierteljahrhundert, Ende der 90er Jahre, der frühere evangelische Landesbischof Hermann von Loewenich (1931 - 2008).
Wie es der scharfe Beobachter wohl heute formulieren würde?
Rücksichtlosigkeit, Eigennutz? Ja, sicher. Aber Kälte?
Eher wohl Hitze, Überhitzung! Aggressive Demonstrationsformen, rücksichtslose, teils rassistische Rhetorik sogar in Parlamenten; Prügeleien wegen Parkplätzen, Polizeischutz für Synagogen. Wir hören politische Parolen statt Problemlösungen zum Stimmenfang; man will einander nicht mehr verstehen, sondern lieber gleich die eigenen Interessen durchsetzen. Die Spitze der Gewalt, Krieg, gab es auch damals schon in unserer Nachbarschaft: die Jugoslawienkriege seit 1991.
Wohin bewegen wir uns? Für uns Seelsorger*innen ist klar: Es soll bitte mit Gottes Hilfe Richtung Nächstenliebe gehen. Was im Alltag gar nicht soooo leicht ist, wie es das Foto suggeriert. Deshalb zeigen wir Ihnen in der Fastenzeit 2024 jede Woche ein Bild mit einer Anregung – inhaltlich breit gestreut zum Thema Nächstenliebe und Gewaltverzicht.

Machen Sie mit? Wir versuchen es miteinander in Richtung Nächstenliebe.

Pfarrer Frank Nie, Evangelische Klinikseelsorge, frank.nie@elkb.de.

 

Unsere Angebote