Höhle … oder Nest!
Ein Kaninchen läuft in seine Höhle, wenn es Angst hat
und der Vogel verkriecht sich in sein Nest.
Wohin ein Mensch der sich nicht wohlfühlt?
Mach aus Deinen Armen eine Höhle, in die er flüchten kann!
Mach aus Deinen Gebärden einen Korb, in dem er sich verbergen kann!
Mach aus Deinen Blicken ein Netz, in dem er sich festhalten kann!
Mach aus Deinen Worten ein großes, warmes Nest, in dem er wieder zu sich kommen kann.
Sei Höhle, Netz, Korb oder Nest!
Eine ehrenamtliche Klinikseelsorgerin
Eine Geschichte
für Mensch und Tier
„Hey du, ich kenne dich!“, rief ein kleines Mädchen dem Esel auf der großen Weide mit vielen Tieren zu. „Und dich da, mit den Flecken, dich kenne ich auch!“, das Mädchen zeigte auf eine Kuh.
„Na nu, woher kennst du mich denn?“, sagte der Esel und hob den Kopf vom Gras.
„Von der Weihnachtsgeschichte natürlich!“, sagte das Mädchen. „Du warst doch in dem Stall mit dem Baby in der Krippe und seinen Eltern. Oder?“.
„Weißt du was sie meint?“, fragte der Esel die Kuh, auf die das Mädchen gezeigt hatte.
„Nein, das tut mir leid. In meinem Stall gibt es nur Kuhbabys ohne Krippe…“.
„Schade… ich habe mich so gefreut die echten Tiere aus der Geschichte kennenzulernen, die meine Mama mir immer an Weihnachten erzählt.“ Seufzte das Mädchen enttäuscht.
„Wir sind die falschen Tiere… die Geschichte kennen wir leider nicht.“, sagte der Esel und ging ein paar Schritte näher an den Zaun zu dem Mädchen.
„Habe ich da was von der Weihnachtsgeschichte gehört?“, sagte das Schaf, das zu dem Esel kam. „Ich kenne die Geschichte von meinem Opa! Er war in dem Stall in Bethlehem dabei und hat das Baby mit seinem dicken Fell gewärmt.“ Das Schaf setzte sich auf die Weide und sagte zu dem Mädchen und den beiden Tieren: „Wenn ihr wollt erzähle ich sie euch.“ Alle nickten.
„Also…“ begann das Schaf zu erzählen, „vor vielen Jahren, als mein Opa noch ein Lamm war…“
Martina Wildfeuer
Praktikantin Evang. Klinikseelsorge UKER