Willkommen

Herzlich willkommen bei der Evangelischen Klinikseelsorge im Dekanatsbezirk Erlangen

Evangelische Klinikseelsorge ist ...

  • kirchlicher Dienst im Krankenhaus
  • Angebot der Kirche für PatientInnen, Angehörige und Krankenhauspersonal
  • Begleitung für Menschen in Krisen- und Grenzsituationen mit unserem eigenen Glaubens- und Lebenshintergrund

 

Puppe Fred betet in der Kapelle des Internistischen Zentrums
Bildrechte Ev KHS UKER, Joh. Eunicke

Sie erinnern sich: „Fred zum Gebet“ – Das war die Puppe, die in der Kapelle des Internistischen Zentrum auf einem Stuhl saß, “für diejenigen, die das eine oder andere Gebet gut gebrauchen können“.
Dann war Fred weg. Ich war traurig – und wohl manche mit mir.

Als ich das letzte Mal in die Kapelle kam, traute ich meinen Augen kaum: Fred ist wieder da!

Am Freitag, 15.3.2024, laden die Frauenklinik und die Klinikseelsorge des Uniklinikums Erlangen verwaiste Eltern und Angehörige in der Frauenklinik verstorbener Kinder zu einem Gedenkgottesdienst auf den Zentralfriedhof Erlangen ein. Beginn ist um 16 Uhr, gestaltet wird der Gottesdienst von einem Team der Frauenklinik, dem Pfarrerin Kathrin Kaffenberger und Diakon Andreas Eberhorn angehören. Die Feier soll die Trauernden dabei unterstützen, den Verlust ihrer vor oder im Umfeld der Geburt verstorbenen Kinder zu bewältigen.  

Altes Telefon mit Wahlscheibe
Bildrechte Pixabay

Aufgrund von Bauarbeiten kann es sein, dass einzelne unserer Festnetztelefone an der Uniklinik Erlangen (# 09131/85-xxxxx) am 4. und 5. März tagsüber und am 8. März von 16 bis 22 Uhr einige Minuten lang nicht funktionieren.
Bitte probieren Sie es an diesen Tagen mit ein wenig Geduld mehrfach uns anzurufen. Sollten Patient*innen oder Angehörige dringend Seelsorge brauchen wenden Sie sich bitte gleich an die Mitarbeiter*innen der jeweiligen Station. Sie verfügen über unsere Mobilnummern, die uneingeschränkt funktionieren.
 

Puppe Fred auf einem Stuhl in der Kapelle des Internistischen Zentrums (INZ)
Bildrechte Ev. KHS UKER, Joh. Eunicke

Fred ist weg!

Gerade noch war er in unseren Fastenmails: Fred zum Gebet – Sie erinnern sich?
Eine kleine handgenähte Puppe namens Fred. Er saß in der Kapelle des INZ auf einem Stuhl. Neben sich einen Zettel, der sagte: „Ich bin hier für alle, die ein Gebet brauchen und nicht selber in die Kapelle kommen können“.
Nun ist er nicht mehr da, und er fehlt mir. Wie bestimmt manchen Anderen.
Wer immer ihn mitgenommen hat: Vielleicht bringen Sie ihn ja doch wieder zurück?

Krieg und Frieden
Bildrechte Frank Nie

Panzer zu Blumenvasen

 

Blumen im Kanonenrohr eines zerstörten russischen Panzers:
•    Aufruf zum Frieden
•    Gedenken an Menschen,
     die durch die Geschosse dieses Panzers verletzt wurden oder starben
•    Gedenken an Menschen,
     die bei der Zerstörung des Panzers verletzt wurden oder starben
•    Gedenken an alle, die Gewalt erleiden
•    Eine Vision wie in der Bibel:
Schwerter zu Pflugscharen, Panzerrohre zu Blumenvasen.
Mich rührt dieses Bild an: Wenn ich zwischen Blume und Granate wählen soll, ich nehme die Blume. Und hoffe und bete, dass weder Sie noch ich noch unsere Kinder in die Zwangslage kommen, sich zwischen einem Einsatz in so einem Panzer oder Kriegsdienstverweigerung entscheiden zu müssen.
Erziehung zum Frieden, Verzicht auf Gewalt, ist unsere tägliche Aufgabe.
Und das Leiden Jesu zeigt in der Fastenzeit, das und was wir einander ersparen können.
Dieser Panzer stand, 44 Tonnen schwer, im Mai 2023 gegenüber dem Internationaal Theater am Leidseplein in Amsterdam. Er gehörte zu einer russischen Einheit in Ulan-Ude, nahe der mongolischen Grenze. Zerstört wurde er am 31. März 2022 von ukrainischen Streitkräften während einer Schlacht um Kiew in dem Dorf Dmytrivka, 11 Kilometer südlich von Butscha.
Er war Teil einer Ausstellung des Forums für Europäische Kultur 2023 zum Thema „Kultur der Demokratie“ und soll sowohl die Zerbrechlichkeit als auch die Widerstandskräfte der europäischen Demokratie symbolisieren.


Pfarrer Frank Nie
Evangelische Klinikseelsorge Chirurgie

 

Regenbogenfisch
Bildrechte Kathrin Kaffenberger

Sich ein Herz fassen gegen Streit

Kennen Sie die Abenteuer des Regenbogenfisches? In einem dieser anschaulichen Kinderbücher stiftet der kleine Fisch, der mit seinem Schwarm im Ozean unterwegs ist, Frieden. Das ist gar nicht so einfach, denn die Situation scheint zunächst sehr verfahren.
Folgendes wird erzählt:
Ein Wal hielt sich gern in der Nähe des Schwarms auf und beobachtete fasziniert ihre glitzernden Schuppen. Die Fische jedoch fühlten sich nach einer Weile von ihm bedroht; sie befürchteten auch, dass bald die Nahrung nicht mehr für alle reichen würde, weil er so groß war. Und so wurde die Stimmung im Ozean schlechter, der Wal war schließlich enttäuscht und wütend, weil er spürte, dass diese sich gegen ihn richtete.
Nachdem er deswegen mit seiner riesigen Flosse alles durcheinandergewirbelt hatte, waren die kleinen Fische verängstigt und die kleinen Wassertiere, die zuvor als Nahrung für alle gereicht hatten, verschwunden.
In dieser Situation fasst sich der Regenbogenfisch ein Herz und schwimmt zum Wal, und die beiden reden miteinander. „Unser Streit bringt niemandem etwas“ ist das Resumee, und sie lachen sogar über ihren unsinnigen Streit, der gar nicht erst entstanden wäre, wenn sie gleich miteinander gesprochen hätten. Dann machen sich alle gemeinsam auf die Suche nach nahrungsreichen Gewässern.
Mir gefällt das Kinderbuch, weil so anschaulich dargestellt wird, wie schnell es zu Missverständnissen kommen kann – natürlich nicht nur im Tierreich.
Und wie einfach es eigentlich ist, sich ein Herz zu fassen und aufeinander zuzugehen! Manchmal kann man dann sogar zusammen lachen, gemeinsam nach Lösungen suchen… - und sich verzeihen.
Dies nehme ich mir für die diesjährige Fastenzeit vor! Dabei begleitet mich ein biblischer Vers:
Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht,
sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit!   
 (Neues Testament, 2.Timotheusbrief, Kapitel 1, Vers 7)
 
Pfarrerin Kathrin Kaffenberger
Evangelische Klinikseelsorge, Kinderklinik und SAPPV

 

Gerne geben wir hier eine Einladung der CHRISTEN FÜR DEN FRIEDEN ERLANGEN weiter.

In wenigen Tagen ist der 2. Jahrestag der Invasion der russischen Armee in die Ukraine. Die Erlanger Christen für den Frieden möchten sich auch weiterhin nicht mit diesem Krieg abfinden. Deshalb gibt es zwei wichtige Termine: am Freitag, 23.2. eine Veranstaltung über „Hoffnungszeichen“, am Samstag, 24.2. eine Demonstration ab dem Erlanger Schlossplatz ab 10.30 Uhr und eine Kundgebung auf dem Besiktasplatz ab 11 Uhr.

Diensthandy
Bildrechte Kathrin Eunicke

Mein Diensthandy


Eigentlich mag ich Handys sehr gerne.
Nur zu meinem Diensthandy habe ich ein gespaltenes Verhältnis:

Klingelt es tagsüber, kann es alles Mögliche sein.
Klingelt es nachts oder am Wochenende: Krise!

Manchmal rede ich mit ihm und bitte es, schön ruhig zu bleiben.

Aber wenn es klingelt, dann mache ich mich auf,
fahre dorthin, wo man mich braucht.
Sehe, wie ich helfen kann.
Gott ist an meiner Seite. Das tröstet.
Gott ist bei den Menschen, die mich brauchen. Das beruhigt.

Und dann ist mein Dienst vorbei. Ich mache mein Diensthandy aus.
Schicke es „schlafen“.
Jetzt sind die Kolleg*innen dran.
Ich weiß, sie machen einen guten Job.
Und ich verabschiede mich in die Erholung.

Wenn ich Krisen in den Nachrichten höre, fühle ich mich hilflos.
Dann bleibe ich am Sofa sitzen und kann nur hoffen, dass andere sich aufmachen.
Dass bei denen das Handy klingelt und sie zu Hilfe eilen.
Ich bin so dankbar für die Menschen, die das tun!

Pfarrerin Kathrin Eunicke
Evangelische Klinikseelsorge Kopfklinik
kathrin.eunicke@elkb.de

 

 

 

1. Fastensonntag
Bildrechte Johannes Eunicke

„Nanu, was sitzt denn da auf dem Stuhl?“ – das war mein erster Gedanke, als ich morgens unsere schöne Kapelle im Internistischen Zentrum (INZ) betrat: Eine Puppe!?! Wer die wohl hier vergessen hat?

Als ich näher komme, kann ich den Zettel lesen, der dabei liegt:
„Hallo, ich bin Fred! Ich bin nicht verloren gegangen. Ich sitze hier nur für diejenigen,
die nicht selbst zur Andacht kommen können,
aber das ein oder andere Gebet gut gebrauchen können“.

Toll, denke ich mir.
So ein Gebet könnte ich manchmal auch gut gebrauchen.
In Zeiten, in denen mir das Herz schwer wird.
Immer wieder komme ich in die Kapelle und bringe Gott im Gebet die Menschen, die ich gerade besucht habe. Und andere, die mir am Herzen liegen. Ich bringe vor ihn auch den Unfrieden, der in der Welt herrscht, in den Kriegs- und Notgebieten, und auch hier bei uns. Ich bringe ihm meine Ungewissheit, mein Gefühl der Ohnmacht und manchmal auch der Wut.

Die Kapelle tut mir gut; die gesammelten Gebetsbriefe in den Nischen des Altars.
Die Gebetssteine, aus früheren Gebetsbriefen geformt. Und die Kerzen, die für weitere Gebete brennen. Die Kapelle ist voll von Gesprächen mit Gott.

Und: Fred ist auch immer da!
„Fred zum Gebet“, so heißt er inzwischen bei mir.
Ich hatte ja gedacht, dass er gar nicht lange in der Kapelle bleiben wird, sondern verschwindet wie so manches anderes, was mal hier war.
Aber: Fred sitzt da, schon seit langem. Mal auf diesem Stuhl, mal auf einem anderen.
Aber immer mit „seinem“ Zettel dazu.

Fred macht mir Mut:
Es gibt viele Menschen, die beten. Die ihre Freude und ihre Not,
ihre Ratlosigkeit und ihre Hoffnung, ihre Gesundheit und ihre Krankheit,
ja auch Leben und Tod zu Gott bringen.

Und so setze ich mich in seine Nähe – und bete.
Ich bete für unsere Zeit, in der so viel Wut und Hass herrscht, die oft aus Angst geboren sind. Ich bete für die Menschen, deren Herz so viel ertragen muss.
Ich bete für mich und für alle, die mir besonders am Herzen liegen.

Und ich spüre:
Beten hat Kraft – und Beten gibt Kraft. Das was mich beschwert, kann ich abgeben. Danach ist mein Herz wieder etwas leichter, mein Blick ist freier.
Ich kann – zumindest für kurze Zeit – das loslassen, was mich festhält und ich habe die Hände frei, um wieder zu handeln.
Gebete können Mauern überwinden. Die Friedensgebete in der DDR haben das gezeigt. Auch Mauern zwischen Menschen.

Meine Rat- und Mutlosigkeit kann ich Gott sagen. Meine Schwäche und meinen Zweifel. Sogar meinen Hass darf ich zu Gott bringen. Er kann ihn wandeln in etwas, das nicht trennt, sondern verbindet, in etwas, das Kraft gibt zum Handeln.

Und bei all dem: Fred zum Gebet ist da.
Er erinnert mich daran. Auch wenn die Kapelle außer mir leer ist: Ich bin nicht allein.
Fred verbindet mich gleichsam mit allen, die beten.

Wenn Sie mögen: Kommen Sie Fred zum Gebet doch mal besuchen.
Die Kapelle im INZ ist immer offen!

Herzliche Grüße,
Ihr
Pfarrer Johannes Eunicke
Evang. Klinikseelsorger im Internistischen Zentrum
johannes.eunicke@elkb.de

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