1. Fastensonntag, 9. März 2025

Rachefasten
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Rache fasten

„Na warte, das zahl’ ich Dir heim. Rache!!!“
Wirklich?
In manchen Gesellschaften war das gültiges Recht. Wie Du mir, so ich Dir. Gleicher Schaden, gleiches Leid für alle. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Eine ausgleichende Ungerechtigkeit.

Ich glaube nicht, dass man eine Ungerechtigkeit mit einer zweiten aus der Welt schaffen kann und dann bei Frieden und Gerechtigkeit ankommt. Der Rächer mag sich immerhin bitter freuen. Aber nur, bis sich die Spirale der Gewalt und des Leids fortsetzt.

Radikal anders: Jesu Aufruf Leiden zu erdulden, um des Friedens Willen.
„Ihr habt gehört, dass den Alten gesagt ist: ,Auge um Auge, Zahn um Zahn'. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin" (Mt 5,38 f.)

Aber wie soll das gehen? Putin einfach machen lassen, tschüss, Ukraine?
Wer mobbt im Job kommt immer davon? Das kann es nicht sein.
Wie geht Widerstand ohne Gewaltspirale?
Ich denke: Den eigenen Standpunkt behaupten. Mit den Mitteln der Gerechtigkeit, über die wir verfügen.

Pfr. Frank Nie
Evang. Klinikseelsorge UKER