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Türen auf!

„Was hattest Du heute?“ 
Einen Engel? Ein Herz? Eine Lokomotive?
In der Grundschule war das morgens noch ein adventliches Gesprächsthema. Es ging um diese einfachen Schokoladenadventskalender. Die, mit dem „Adventskalenderschokolade“-Geschmack. Die meisten hatten irgendeine Version davon.
Und obwohl es natürlich immer die gleiche Schokolade war, war es doch jeden Tag etwas Besonderes. Heute der Tannenbaum!
Ich mache immer noch gerne Türchen auf. In unserer Familie hat jeder einen Adventskalender mit Bildern, die meist ein großes Bild ergeben, das sich im Laufe des Advents verändert. Es sind schon seit Jahren dieselben. Ich freue mich jeden Tag, das Türchen aufzumachen, obwohl ich mittlerweile meist schon weiß, welches Bild dahinter ist, was da „passiert“.
Türen auf!
Wenn ich hier in der Klinik auf eine Station gehe, wo ich vielleicht ein paar Tage oder am Wochenende nicht war, ist es auch spannend. Wer und was erwartet mich hinter der Tür? Selbst wenn ich weiß, welche Personen sich im Zimmer befinden: wie geht es Frau X heute? Hat Herr Y ein neues Untersuchungsergebnis bekommen? Weiß Frau Z nun, wann sie nach Hause/auf Reha geht?
Anders als im Adventskalender ist es nicht immer „der gleiche Stoff“ aus dem die Sorgen und Hoffnungen der Patient*innen sind. Es ist „nicht das gleiche Bild“ was sich mir bietet.
Auch wenn es auf einer Station medizinisch um ein ähnliches Thema bei den dort Behandelten geht.
Ich möchte die Türen zu den Patientenzimmern mit der gleichen Unvoreingenommenheit, ja vielleicht sogar Freude öffnen, wie die morgens im Adventskalender.
Ich wünsche uns allen, dass es etwas Besonderes bleibt. Das Öffnen der Türen, der Kontakt mit den Menschen, für die wir unseren Dienst tun.
Was werden wir heute entdecken?
Pfrin. Andrea Schäfer
UKER, INZ Med 2,3 und 5